Les Fleurs du Mal

Ausgabe der Fleurs du Mal von 1857, Probeabzug der Titelseite mit Anmerkungen Baudelaires

Les Fleurs du Mal (traditioneller deutscher Titel: Die Blumen des Bösen)[1] ist ein Gedichtband Charles Baudelaires, der von 1857 bis 1868 in drei Fassungen wachsenden Umfangs und unterschiedlicher Anordnung herausgegeben worden ist. Die Erstausgabe führte zu einem gerichtlichen Verfahren: Baudelaire wurde wegen Verletzung der öffentlichen Moral verurteilt und die weitere Veröffentlichung von sechs als anstößig bezeichneten Gedichten verboten.

Das dichterische Hauptwerk Baudelaires handelt vom Großstadtmenschen und dessen Ennui, einer mit Widerwillen, Unlust und Verdruss verbundenen Entfremdung gegenüber dem Dasein. Es beeinflusste, nach einer Phase versiegender Wahrnehmung, später stark das Schaffen Arthur Rimbauds, Paul Verlaines und Stéphane Mallarmés und gilt in der Literaturgeschichte als Ausgangspunkt der modernen europäischen Lyrik.

  1. In der zweisprachigen Reclam-Ausgabe (1980), die Monika Fahrenbach-Wachendorff übersetzt hat, führt ein von Kurt Kloocke verfasstes Nachwort zur Frage des Titels folgendes aus: "Fleurs, das im Französischen sowohl Blumen als auch Blüten bedeutet, [wäre] sehr wohl auch für den Titel des Werkes selbst in Erwägung zu ziehen. Die Übersetzerin [Monika Fahrenbach-Wachendorff] hätte dem Titel Die Blüten des Bösen gerne den Vorzug gegeben, zumal dadurch die Beziehung von fleur und Mal noch verdeutlicht würde: durch die Kunst wird das Böse in Schönheit verwandelt, es blüht gleichsam aus dem Bösen hervor; mit Mal wiederum ist nicht nur das moralisch Böse gemeint, sondern das Elend, das Verderben und Leiden an der Endlichkeit. Wenn das Werk [bei Reclam] dennoch unter dem Titel Die Blumen des Bösen erscheint, so vor allem aufgrund einer nun schon fest etablierten Übersetzertradition, die zu durchbrechen nicht unproblematisch wäre" (Nachwort: S. 391).

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